Magnetkompass

Flüssigkeitskompass oder Fluidkompaß


 

Der Magnetkompass wird auch Flüssigkeitskompass oder Fluidkompass genannt.
Am Magnetkompass lesen wir den Kompasskurs ab.

Das Gehäuse, der sogenannte Kompaßkessel, ist aus antimagnetischem Materialgefertigt und mit einem Kompaßöl, dem sogenannten Fluid, gefüllt.
In diesem Kessel dreht sich auf einem Rubinhütchen und einer Iridiumspitze die Kompaßrose mit einer 360 ° Grad Einteilung.
An der Unterseite der Rose befindet sich ein Stabmagnet, der die Kompaßrose nach magnetisch Nord (zum magnetischen Nordpol) ausrichtet.

Navigation mit dem Magnetkompass - steuern nach dem Magnetkompass

Beim Kurs unterscheidet man den

Kartenkurs, dieser wird auch rechtweisender Kurs genannt,
und
den Steuerkurs oder Kompasskurs, das ist der Kurs, den wir steuern müssen, um über Grund den Kartenkurs zu fahren.

Neben Abdrift durch Wind und Strömung müssen wir beim Steuern der Yacht nach dem Magnetkompass auch die Missweisungen, beachten um den richtigen Steuerkurs zu berechnen.

Der Kartenkurs ist der Winkel zwischen einem Längenkreis auch Meridian genannt und dem Kurs über Grund. 
Die Kursbestimmung des Kartenkurses erfolgt mit den Kursdreiecken auf der Seekarte

Wenn wir nach dem Magnetkompass steuern müssen wir Missweisungen beachten.

Missweisungen beim Magnetkompass sind Variation & Deviation

Variation
Die Variation ist die Missweisung des Kompasses da der magnetische  Nordpol nicht mit dem geographischen Nordpol ident ist.
Die Variation entnimmt man aus der Seekarte.

Deviation
Die Deviation ist die Ablenkung des Magnetkompasses durch den Schiffsmagnetismus.
Der gesamte eiserne Schiffskörper wird infolge der erdmagnetischen Kraft zu einem Magneten.
Der Magnetkompass wird durch Eisenteile am Schiff beeinflusst.
So haben wir z.B. auf einem Schlauchboot ohne Motor keine Deviation, auf  Stahlyachten aber zum Teil beachtliche Abweichungen des Kompasses von bis zu etlichen zig Graden aufweisen.
Die Deviation entnimmt man der Deviationstabelle welche bei Stahlschiffen am Steuerstand aufliegt.



Bei Stahlyachten findet man häufig den Fluxgate Kompass.

Fluxgate - Kompass

Der Magnetkompass wird möglichst weit entfernt von Störquellen am Schiff, z.B. am Mast oder bei Motoryachten am Instrumententräger montiert.
Die Anzeige erfolgt über Tochteranzeigen
(elektrische Übertragung der Anzeige, bei mehreren Steuerständen beliebig viele Tochteranzeigen möglich).
Die Variation wird über eine Tastatur eingegeben, die Deviation kann der Fluxgate Kompass bei sogenannter 8-er Fahrt selbst berechnen. 
Man liest den Kartenkurs = rechtweisenden Kurs direkt ab.

Allerdings muss auf allen Schiffen immer auch ein magnetischer Kompass vorhanden sein, da nur dieser unabhängig von der Stromquelle und daher auch bei Stromausfall funktioniert.

 

 


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Text und Layout © MAG Seefahrtschule
 Bilder © Wikipedia Brockhaus