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Ankern & Ankertypen

Danforth Anker - Stockanker - Pflugscharanker


Skipperpraxis & Tipps zur Schiffsführung


siehe Skriptum S 19


 

Ankertypen

Danforth Anker

im Wassersportbereich quasi der Universalanker.

 

Nach dem Fallen des Ankers wird dieser in Fahrt rückwärts einige Zeit über den Grund gezogen und gräbt sich mit den klappbaren Flunken (Pflugen) in den Grund ein.
Das kann ein Anker aber nur, wenn die Kräfte horizontal, d.h. parallel zum Grund wirken.
Damit diese Kräfte optimal umgesetzt werden können, muss die ausgebrachte Ankerkette in Abhängigkeit des Meeresgrundes entsprechend lang sein.
Durch ihr Gewicht bewirkt die Ankerkette, dass der Zug auf den Anker möglichst parallel zum Boden erfolgt und so die Haltekraft des Ankers erhöht wird.
Sobald die Kräfte nicht parallel zum Untergrund verlaufen, besteht die Gefahr, dass der Anker aus dem Grund bricht.
Damit der zum Grund parallele Verlauf der Ankerkette gewährleistet ist, geht man von einer Ausbringungslänge von mindestens dem 4 bis 5-fachen der Wassertiefe aus.
Es gilt der Grundsatz: je mehr Ankerkette desto besser, je stärker Wind oder Strömung, desto mehr Ankerkette erforderlich.

Prüfungstipp - merke

Zur Prüfung müssen Sie die 4 Ankertypen Danforth, Pflugschar, Draggen und Admiralsanker aufzählen können.

Prüfungstipp - merke

Die Haltekraft des Ankers wird nur durch eine entsprechend lange Kette erzeugt, das Gewicht der Kette hält das Schiff auf Position!
 Die Länge der Kette muss mindestens das 4 - 5 fache der Wassertiefe betragen.
Solange ein Schiff vor Anker liegt muss Ankerwache gegangen werden, das bedeutet bei Tag und Nacht muss ein Crewmitglied überwachen, ob der Anker hält oder das Schiff durch einen driftenden und aus dem Grund gebrochenen Anker in Gefahr läuft ( z.B. auf ein Riff treibt )
Ein Schiff, Boot oder eine Yacht vor Anker muss bei Nacht das Ankerlicht setzen.
Ein Boot und eine Yacht muss über 2 Anker an Bord verfügen, abhängig vom vor Ort üblichen Ankergrund können das 2 identische oder 2 unterschiedliche Ankertypen sein,
z.B. Danforth als allround Anker und Pflugschar als Sandgrund Anker.

Prüfungstipp - merke

Die Grundbeschaffenheit entnehmen Sie der Seekarte oder bei Häfen und  Buchten auch dem Hafenhandbuch.
Auf der kroatischen Seekarte wird die Grundbeschaffenheit mit den Anfangsbuchstaben der kroatischen Wörter für die Grundbeschaffenheit angeführt.
p = Sand, s - Kies, k - Felsen, sk - Muscheln



Admiralitätsanker - Stockanker

Der Admiralanker wird auch Stockanker genannt. 
Damit er nicht "platt" auf dem Boden liegt, sorgt der quer sitzende Stock für ein Aufrichten.
Sein großer Vorteil liegt in seiner hohen Haltefestigkeit hervorgerufen durch sein sehr hohes Gewicht, daher wird er auch als Gewichtsanker bezeichnet.

 

 

Pflugscharanker

Der Pflugscharanker pflügt er sich bei Zug förmlich Meeresboden ein, Voraussetzung ist der richtige Untergrund wie beispielsweise Sand oder Schlick.

 

 

Draggen Anker

Ein Anker den hauptsächlich Fischer, auch bei felsigem und steinigem Grund verwenden.
Der Spitzname für diesen Ankertyp in Kroatien lautet "Mačak", das bedeutet Kater.

 

 

Faltanker

Ein Faltanker ist eine Abart des Draggen Ankers wobei die Flunken ausgeklappt und fixiert werden.
 Er benötigt wenig Stauraum und ist durch seine kleinen Abmessungen gut für Jollen und Dingis geeignet.
Da er sich wie ein Schirm zusammenklappen lässt, ist er auch für Schlauchboote geeignet, da eine Beschädigung des Schlauchbootes durch die angeklappten und fixierten Flunken verhindert wird.

    
 

 

Praxistipps Ankern mit dem Danforth Anker

Durch die bewegliche Verbindung zwischen Ankerschaft und Pflugen kippen die Pflugen immer nach unten zum Boden, unabhängig wie der Anker am Boden auffällt.
Nach dem Fallen des Ankers wird langsam Kette gegeben und durch rückwärts fahren wird der Anker in den Boden gegraben.
Seine größte Haltekraft erreicht der Danforth Anker in Sand, Schlick oder Kies.
Den Ankergrund können Sie der Seekarte oder dem Hafenhandbuch entnehmen.
Die Wassertiefe entnehmen Sie zuerst der Seekarte und dann dem Echolot.
Die Haltekraft wird nur durch die entsprechend lange Kette erzeugt, diese muss mindestens das 4 - 5 fache der Wassertiefe betragen.
Wind oder Strömung verursachen einen Zug an der Ankerkette, dieser darf den Ankerschaft (Ankerstock) nicht anheben,
das bedeutet die Kette muss durch Gewicht und Länge am Boden aufliegen und den Ankerschaft parallel zum Boden halten.

Eine direkt am Ankerschaft belegte Leine hebt durch das fehlende Gewicht im Unterschied zur Kette jedes Mal,
wenn durch Wind oder Strömung die Leine auf Zug kommt den Ankerschaft hoch und dabei werden die Pflugen aus dem Boden gebrochen und der Anker verdriftet.
Ein Ankern mit Leine ist daher nur mit kleinen Booten bei ruhigem Wind und schwacher Strömung sinnvoll, wenn die Mannschaft an Bord ist, zum Beispiel zum Fischen oder zum Baden in einer Bucht.
Zum Nächtigen an Bord vor Anker ist der Kette unbedingt der Vorzug zu geben.

Zum Hieven des Ankers muss man mit dem Schiff auf den Anker zufahren,
darf das Schiff nicht mit der Winch zum Anker verholen, darf die Kette und den Anker nicht überlaufen, und sobald der Bug sich über dem Anker befindet die Kette und den Anker mit der Winch hoch holen.

Probleme kann es bei stark bewachsenen Böden (Seegras) geben, da sich der Anker dort nicht ohne Probleme in den Untergrund graben kann
und bei felsigem Ankergrund, da der zusammengeklappte Anker in eine Felsspalte hineingleiten kann, der aufgeklappte Anker aus der Felsspalten aber oft nicht mehr frei zu bekommen ist.


 

Unser Tipp:  Hafenhandbuch
 zum Führen vom Motorbooten & Segelbooten

 


 

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