MAG Seefahrtschule

online Kurs für Selbststudium

 

Festmachen
im Hafen
oder in der Marina

Skipperpraxis & Tipps zur Schiffsführung


siehe Skriptum S 19 + 18


 

Videoclip 1 - Poller

Ein Poller ist in der Schifffahrt ein kurzer Pfahl aus Metall, Stein oder Holz zum Festmachen eines Schiffes.

 

 

Festmachen längsseits an der Mole

Zum sicheren Festmachen verwendet man folgende 4 Leinen:
Vorleine oder Bugleine, vom Bug des Schiffes zu einem Poller vor dem Schiff.
Achterleine oder Heckleine, vom Heck des Schiffes zu einem Poller hinter dem Schiff.
Vorspring (schräg an der Seite des Schiffes vom Bug zum heckwärts liegenden Poller verlaufende Spring)
Achterspring (schräg an der Seite des Schiffes vom Heck zum bugwärts verlaufende Spring)



Festmachen mit Heck/Bug zur Mole und über Mooringleine(n)

Diese Art des Festmachens wird häufig auch als römisch-katholisch bezeichnet.

In einigen Ländern, z.B. Kroatien, findet man in nautischen Veröffentlichungen auch den Begriff vierfach Anlegen
für das Anlegen mit dem Heck zur Pier mittels zwei Achterleinen und zwei Moorings als Vorleinen.

In Häfen oder Marinas in denen Mooringleinen verlegt sind ist Ankern verboten!

kleine Boote mit dem Heck zur Mooring festgemacht

Mooring mit Betonblock und Eisenkette

Eine Mooring ist eine Leine oder Trosse, die in vielen Häfen und Marinas quasi den Anker ersetzt.
Die Mooring selbst ist meist an einer stärkeren quer verlaufenden Kette oder einem Betonblock fest im Wasser verankert.
An der Mooring befindet sich meistens ein Bändsel - eine dünne Leine - als Vorläufer.

Mooring: Bändsel zum einholen der Leine am Poller belegt und mit der Festmacherleine verknotet

Die Holleine ist am Kai belegt, so dass man sie dort aufnehmen kann.

In der Praxis belegt man das Boot zunächst mit einer Leine am Steg oder Kai und nimmt dann dort die Mooring auf (am besten mit einem Bootshaken), 
führt diese zum Bug und belegt sie dann dort.
Das als Matrose eingeteilte Crewmitglied sollte erst an der Mooring ziehen, wenn er den Bug erreicht hat, sonst zieht man das Schiff "schief".

Beim Ablegen wirft man die Mooring dann einfach ins Wasser, die Holleine bleibt weiter mit dem Kai verbunden
und kann daher von der nächsten Yacht mit dem Bootshaken leicht aufgefunden und aufgenommen werden.

Achtung - merke

Trockene Mooringleinen und Bändsel schwimmen oft oder gehen so langsam unter,
dass sie gerne in die Schraube geraten, daher überprüfen die für das Ablegemanöver eingeteilten Crewmitglieder ob die Schraube/n klar von Leinen sind
und erst danach erfolgt die Meldung an den Skipper "Schrauben frei von Leinen, klar zum Ablegen"


Merke:

Vor dem Ablegemanöver startet man immer als erstes die Maschine(n)
erst danach folgen alle anderen Decks- und Leinenarbeiten !
NIEMALS eine Festmacherleine lösen bevor die Maschine läuft!


Praxistipp - merke

Crewmitglieder sollten bei der Arbeit mit Mooringleinen unbedingt Schutzhandschuhe tragen, da die Mooringleinen am Meeresgrund liegen und daher meist nach einiger Zeit durch Schlamm und Muschelbewuchs verunreinigt bei der Handhabung ohne Schutzhandschuhe schmerzhafte Verletzungen auf den Händen verursachen.
Empfehlenswert sind für diese Arbeiten keine Seglerhandschuhe sondern preiswerte Bauarbeiterhandschuhe aus dem Baumarkt welche nach dem Törn entsorgt werden.


 


 


Hafen & Marina Baska Voda

Leuchtfeuer Baska Voda

 

Beispiel 2
Festmachen über Mooring mit Yachten



 

 

Beispiel 3
Festmachen an der Mole mit Motoryachten - römisch katholisch



 

 

Beispiel 4
Festmachen an der Mole mit Segelyachten - römisch katholisch

 
 

 

Beispiel 5
Festmachen an der Mole, Yachten mit Bugspriet



 

 

Beispiel 6
Festmachen von Booten mit Leinen zur Mole und Mooringleine

 
 

 

Beispiel 7
Aufnehmen der Mooringleine

Die Holleine ist zur Aufnahme der Mooringleine am Poller bzw. an der Mole des betreffenden Liegeplatzes belegt.
Die Holleine (Bändsel) wird mit der Mooringleine (Leine oder Trosse) mit Schotstek (S 18) verbunden.
Die Mooringleine ist am Meeresgrund an einem Betonsockel oder einer schweren Metallkette belegt.

 
 

 

Beispiel 8
In Marinas mit Mooringleinen, in denen das Festmachen über Mooring "römisch katholisch" vorgeschrieben ist
ist das Ausbringen eines Bugankers verboten, da dieser sich in der Mooringinstallation verfangen und diese beschädigen würde!

 

 

Beispiel 9

Festmachen im "Päckchen"
In einem Hafen an einer anderen Yacht festmachen nennt man festmachen im "Päckchen"
Es ist wichtig ausreichend Fender auszubringen um jede Beschädigung an der Yacht zu vermeiden.
Die Leinen werden in Absprache mit dem Skipper der Yacht an der Mole an dieser belegt oder an Pollern auf der Mole.
Der Hafenkapitän kann Anweisung geben, dass das Festmachen im Päckchen nur für eine bestimmte Zahl an Yachten gestattet ist oder gänzlich zu unterbleiben hat.
Vor Betreten der Yacht welche näher zur Mole liegt hat man auf der betreffenden Yacht den Skipper vor dem Landgang um Erlaubnis zu fragen und bei Verweigerung das Beiboot für den Landgang zu verwenden.
Bedenken Sie als Charterskipper, dass besonders auf Eigneryachten mit Teakdeck das Betreten des Decks mit Straßenschuhen absolut zu unterbleiben hat.

 


 

 


Unser Tipp:  Hafenhandbuch
 zum Führen vom Motorbooten & Segelbooten

 


 

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