MAG Seefahrtschule
online Kurs für Selbststudium
siehe auch online Kursergänzung
Seemannschaft, nautische Definitionen
Nautische Definitionen
Unterwasserschiff & Rumpfformen
Gleiter - Verdränger
Das Unterwasserschiff ist
der Teil des Schiffsrumpfes, der unterhalb der Konstruktionswasserlinie liegt
Verdränger
Unter einem
Verdränger versteht man ein Boot, welches sich zu jeder Zeit mit dem kompletten
Unterwasserschiff im Wasser befindet
und sobald es Fahrt durchs Wasser macht das Wasser verdrängt.
Ein Fahrzeug, das als
Verdränger konstruiert und gebaut wurde, kann auch durch eine beliebige Erhöhung
der Antriebsleistung nicht zum (Voll-) Gleiter werden *)
Charakteristisch ist der glatte Rumpf des Unterwasserschiffes.
Gleiter
Unter einem (Voll-)
Gleiter
versteht man ein Boot, welches sich mit zunehmender
Geschwindigkeit aus dem Wasser hebet und anfängt darauf zu gleiten.
Das ist allerdings nur bei einer bestimmten Rumpfform möglich und erfordert eine
der Bootsgröße und vor allem dem Bootsgewicht angemessen starke
Antriebsleistung.
Es gibt tief gezogene V-Rümpfe mit Wasserabrisskanten und Boote mit flachen
Rumpf, diese gehen sehr leicht in Gleitfahrt über.
Charakteristisch
ist der Rumpf des Unterwasserschiffes mit Wasserabrisskanten.
Halbgleiter
Zudem gibt es noch Halbgleiter,
die sich in Konstruktion und Betrieb
zwischen den Verdrängern und Vollgleitern befinden bzw. schwächer motorisierte
Gleiter.
Charakteristisch
ist der Rumpf des Unterwasserschiffes mit Wasserabrisskanten.
Merke
beim Abschleppen eines Verdrängers durch einen Gleiter
oder
beim Abschleppen eines Verdrängers durch einen wesentlich längeren Verdränger
ist die rechnerisch höchste
Rumpfgeschwindigkeit des abgeschleppten Verdrängers zu beachten
da die maximale Rumpfgeschwindigkeit nicht überschritten werden darf, da eine
Überschreitung der maximalen Rumpfgeschwindigkeit
zu strukturellen Beschädigung des Schiffsrumpfes bis hin zum Sinken des
Geschleppten führen kann.
Bei Schiffen mit normalem Verdränger - Rumpf ist eine höhere als die
Rumpfgeschwindigkeit selbst dann aus eigener Kraft nicht möglich,
wenn die an
Bord zur Verfügung stehende Energie gegen unendlich ginge.
Erst Kräfte von
außen, beispielsweise Seegang, können es einem Verdränger ermöglichen, die
eigene Rumpfgeschwindigkeit zu überschreiten.
Ist der Rumpf für die dabei
auftretenden Kräfte nicht ausgelegt, können ernsthafte Schäden an der
Konstruktion entstehen.
*************************
Detailinformationen und Formel sind nicht Prüfungsstoff:
Die
Rumpfgeschwindigkeit ist ein theoretischer Wert für die bei
Verdrängerfahrt mögliche Höchstgeschwindigkeit eines Schiffes.
Insbesondere ist sie nur von der Wasserlinienlänge des Schiffes
abhängig und kann mathematisch ermittelt werden.
Formel ( ist nicht
Prüfungsstoff )
Die
Rumpfgeschwindigkeit errechnet sich näherungsweise aus der Quadratwurzel der
Wasserlinienlänge in Metern multipliziert mit dem Faktor 2,43
(Ergebnis in Knoten).
Rumpfgeschwindigkeit z.B.:
-
Boote
von 10 Metern etwa 7,7 Knoten
-
Schiffe von
100 Metern etwa 24 Knoten
-
Schiffe von
300 Metern etwa 42 Knoten
Die
Tatsache, dass die Rumpfgeschwindigkeit nur von der
Wasserlinienlänge abhängt, ist der Grund, warum größere Schiffe
– bei entsprechend starkem Antrieb durch Wind oder Motorleistung
– in Verdrängerfahrt höhere Geschwindigkeiten erreichen können
als kleinere Schiffe.
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